Innenansicht der Betriebszentrale. Mehrere Mitarbeiter sitzen vor großen Bildschirmen.

Im Spotlight Im Herzen des Betriebs

Von der Betriebszentrale der DB Netz AG in Duisburg aus werden täglich hunderte Züge auf den Schienen NRWs gelenkt und überwacht. Da jede Änderung auch Auswirkungen auf den restlichen Bahnverkehr in NRW hat, ist eine enge Abstimmung zwischen der DB Netz AG sowie allen betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen unerlässlich. Zur Vereinfachung des RRX-Vorlaufbetriebs sind Arbeitsplätze für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abellio Rail NRW GmbH und National Express in der Betriebszentrale eingerichtet worden.

Kevin Delling, Disponent bei National Express, hat den gesamten Zugverkehr in der Region West fest im Blick. Zehn Bildschirme braucht er dafür. Sie bilden das gesamte Streckennetz ab – jeden Bahnhof und jedes Gleis. „Ob ein ungeplanter Fahrzeugwechsel, ein gesperrter Streckenabschnitt oder ein sonstiger unvorhergesehener Zwischenfall– kommt es zu Ereignissen, die den Fahrplan des RE 5 (RRX) durcheinanderbringen, muss ich schnell eine passende Lösung finden“, erklärt Delling. Soll der Zug umgeleitet werden? Kann er bis zum nächsten Bahnhof weiterfahren oder soll er womöglich sogar wenden?

"Ich konzentriere mich hauptsächlich auf die Züge der Linie RE 5 (RRX) und schaue, ob alles nach Plan läuft. Natürlich muss ich aber auch die anderen Züge auf der Strecke im Auge behalten und wissen, was los ist."
Kevin Delling, Disponent bei National Express

Unternehmensübergreifende Zusammenarbeit

Auf dem Stuhl neben Kevin Delling sitzt Dirk Will. Der Verkehrsdisponent der Abellio Rail NRW ist vor einem Jahr nach Duisburg gewechselt. Ein wichtiger Schritt, wie er betont: „Durch die räumliche Nähe hat sich die Zusammenarbeit deutlich verbessert. Schließlich können wir uns auf Zuruf verständigen und abstimmen.“ Ein direkter Kontakt besteht auch zu den Triebfahrzeugführern auf der Strecke – das Telefon steht selten still. „Wir können den Kollegen aus der Ferne helfen und werden immer als erste informiert, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Dann müssen wir reagieren.“ Und „reagieren“ heißt manchmal auch für ein Ersatzfahrzeug zu sorgen. An dieser Stelle kommt das Rail Service Center von Fahrzeughersteller Siemens in Dortmund ins Spiel. Auch dort wurde im Rahmen des RRX-Projektes jeweils ein fester Arbeitsplatz für Fahrzeugdisponenten der beiden RRX-Betreiber eingerichtet. Sie stehen mit den Kollegen in der Betriebszentrale im direkten Kontakt und kümmern sich unter anderem um die Organisation von Ersatzverkehren.

Innenansicht der Betriebszentrale. Mehrere Mitarbeiter sitzen vor großen Bildschirmen und unterhalten sich.
Um einen reibungslosen Betrieb auf der Schiene sicherzustellen, arbeiten Abellio Rail NRW, National Express, DB Regio, DB Netz und DB Station & Service Hand in Hand
Innenansicht der Betriebszentrale. Ein Mitarbeiter sitzt vor großen Bildschirmen.
Von der Betriebszentrale in Duisburg aus wird der gesamte Zugverkehr der Region West gesteuert. Bis zu zehn Bildschirme pro Arbeitsplatz sind dafür notwendig.
Innenansicht der Betriebszentrale. Ein Mitarbeiter sitzt vor großen Bildschirmen.
Kevin Delling, Disponent bei National Express, hat den gesamten Zugverkehr in der Region West fest im Blick.

Fahrgastinformation aus einer Hand

Um einen schnellen und zuverlässigen Informationsfluss sicherzustellen, haben die Aufgabenträger VRR, NWL und NVR gemeinsam mit Abellio und National Express eine einheitliche Systemplattform etabliert. Hier fließen linienübergreifend alle Informationen über Betriebsstörungen zusammen. Für die Pflege des Systems sind die „Koordinatoren für Fahrgastinformation“ (KofFi) zuständig. Ebrahim-Marcel Ndimbalan von National Express ist einer von ihnen. Vor rund einem Jahr hat er seinen Beruf als Zugbegleiter bei der Deutschen Bahn aufgegeben und den Arbeitsplatz im Zug gegen einen Schreibtisch in der Betriebszentrale in Duisburg eingetauscht. „In meiner Zeit als Zugbegleiter habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Fahrgastinformation nicht immer optimal lief. Jetzt sorge ich gemeinsam mit den Kollegen anderer Unternehmen dafür, dass diese Lücken geschlossen werden und alle Fahrgäste, egal auf welcher Linie, immer gut informiert sind“, fasst Ndimbalan zusammen.

Das unternehmensübergreifende Störfallmanagement für den RRX-Betrieb ist bundesweit einmalig. Auf längere Sicht soll dieses System über einzelne Linien hinaus auf ganz NRW ausgeweitet werden. Dann sollen auch Koordinatoren weiterer Verkehrsunternehmen in der Betriebszentrale der DB Netz AG eingesetzt werden und gemeinsam mit Kevin Delling, Dirk Will, und Ebrahim-Marcel Ndimbalan dafür sorgen, dass die Fahrgäste in NRW zuverlässig an ihr Ziel kommen.