Zugfahren in neuer Qualität: Das machen die modernen RRX-Züge von Siemens Mobility möglich. In diesem Sommer ist das letzte von insgesamt 84 Fahrzeugen in Krefeld fertig geworden – ein wichtiger Meilenstein im Gesamtprojekt.
Schritt 1: Der Rohbau
Den Anfang macht der Rohbau. Dabei bauen die Mitarbeiter das Untergestell, die Seitenwände und das Dach zusammen, sodass die Wagenstruktur erkennbar wird. Anschließend geht die Aluminiumkastenröhre in den Lack. „Erstmalig haben wir in Krefeld Doppelstockwagen aus Aluminium gebaut“, erklärt Stefan Hahn, RRX-Projektdirektor bei Siemens. Die einzige Ausnahme beim Rohbau bilden die Vorbauten. Diese werden von anderen Standorten der Siemens Mobility zugeliefert. „Ursprünglich haben wir auch die Mittelwagen in Wien hergestellt, die Fertigung dann aber nach Krefeld verlagert“, so Hahn. „Das sorgt natürlich für eine zusätzliche Identifikation mit dem Projekt. Wir arbeiten hier in Krefeld an einem bedeutenden Projekt für Nordrhein-Westfalen. Dabei kommen modernste Produktionsprozesse zum Einsatz wie beispielsweise die digitale Fabrik. Dabei handelt es sich um eine komplett papierlose Montagefertigung, bei der wir über 3-D-Tools direkt am Fahrzeug Informationen für den Zusammenbau darstellen können.“
Schritt 2: Die Vor- und Endmontage
Als Nächstes steht die Vormontage an. Dazu gehört die Befestigung von Großgeräten wie Klimaanlagen und Trafo auf dem Dach und am Unterflur. Außerdem erfolgt der Einbau der Fenster. Im Rahmen der dann folgenden Endmontage geht es an den Innenausbau. Knapp 2.000 Beschäftigte arbeiten im Krefelder Werk. Ein Großteil von ihnen ist auch beim Bau der RRX-Fahrzeuge beteiligt gewesen. Die Qualifikationen sind dabei ganz unterschiedlich, wie Stefan Hahn verrät: „Wir haben Spezialisten für unterschiedlichste Arbeitsbereiche – von Elektrotechnikern über Mechaniker, Maschinenbauer, Nachrichten- und Kommunikationstechniker bis hin zum Schweißer. Jeder bringt seine Kenntnisse und Stärken in den Prozess ein.“
Schritt 3: Statische Inbetriebsetzung
Bevor der gesamte Zug ins PWC in Wegberg-Wildenrath geht, erfolgt die statische Inbetriebsetzung der einzelnen Wagen. Nun zeigt sich ob die mechanischen und elektrischen Systeme reibungslos funktionieren. Zunächst erfolgt die „Hochzeit“, hierbei werden das Drehgestell und der Wagenkasten miteinander verbunden. Im Anschluss werden die beiden End- und die Mittelwagen mechanisch gekuppelt.
Schritt 4: Dynamische Inbetriebsetzung
Die komplette Inbetriebnahme findet schließlich im Prüf- und Validationcenter in Wegberg-Wildenrath statt. Dort werden die letzten Holzverkleidungen abgenommen und die Mittel- und Endwagen auch elektrisch und softwaretechnisch miteinander verbunden. Dann startet die einwöchige Prüfungsphase auf dem Testring. Dynamische Tests zeigen auf, ob alles richtig funktioniert – von der Beschleunigung bis zum Bremsen.
Schritt 5: Prüfung und Abnahme
Im Rail Service Center von Siemens in Dortmund stehen letzte eingehende Prüfungen der RRX-Fahrzeuge an, die ebenfalls rund eine Woche dauern. Dazu geht es mit dem Zug auf die Strecke – Voll- und Schnellbremsungen, Kuppeln und ähnliche Vorgänge inklusive. Verläuft diese Prüfung erfolgreich, erhält Siemens die Abnahmeerklärungen vom Kunden und kann den Zug an das Eisenbahnverkehrsunternehmen übergeben, das ihn dann in Betrieb nimmt.
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